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Channel: ...in Frau Kampis Küche...
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...im Land der Karpfen...

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...leben wir hier.
Also nicht, dass ihr denkt, hier laufen und schwimmen nur Karpfen rum. Nein nein. Hier gibts, wie überall im großen weiten Deutschland ganz normale Menschen. Aber die Oberlausitz ist reich an Teichen und Seen und die Fischzucht ist hier weit verbreitet. Und genau aus diesem Grund ist eines der Nationalgerichte hier der Karpfen. Meist blau, also der Fisch, aber er wird auch auf vielerlei andere Art zubereitet.

Tja...soweit so gut. Aber. ICH MAG KEINEN KARPFEN! Nicht seinen Geschmack und erst recht nicht seine Konsistenz. Schon das Wort allein lässt mich leicht schütteln.

Nur habe ich die Rechnung ohne Herrn Kampi gemacht. Jedes Jahr im Herbst steht er bettelnd in der Küche:
"Wollen wir nicht mal Karpfen essen?""Nein, mag ich nicht.""Ich weiß. Machs für mich...bitte. Einmal!"

Und, wie ich nun mal bin, lass ich mich breitschlagen.
Also tuckert Herr Kampi ins Nachbardorf und kauft bei der Fischzucht einen Karpfen. Ich hoffe dann immer inständig, dass es an diesem Tag nicht etwa noch einen Zander zu kaufen gibt. Herr Kampi kann sich dann nämlich nicht für eine Fischart entscheiden, sondern bringt sicher gleich beide mit.

Diesesmal hatte ich Glück. Nur Karpfen Auch nicht zu groß.

Vorbereiten muss er ihn natürlich alleine. Seit er vor Jahren mal gelesen hat, dass sich die Konsistenz des Fleisches durch vorheriges Salzen und Säuern erheblich verbessern soll, übernimmt er das auch gerne. Also liegen die Filets über Nacht mit Salz und Zitrone eingerieben im Kühlschrank.

Am nächsten Tag bin ich dann wieder gefragt. Da für mich das "Blaumachen" die gruseligste Variante ist, verweigere ich mich natürlich. Aber die klassischen Beilagen dazu könnte ich ja übernehmen und neu ordnen.

Was isst man in der Oberlausitz so dazu? Meist Salzkartoffeln. Meerrettich ist ein Muss. Und Rotkraut mit Apfel und Speck.

Schnell mal die Vorräte durchforstet. Alles im Haus. Fast alles. Das Rotkraut lass ich weg. Das gibts dann wieder Weihnachten zur Gans.
Dafür liegt hier ein schöner grüner Granny Smith. Kerngehäuse raus und in Scheiben geschnitten. In einer Pfanne schmilzt schon Zucker. Dahinein kommen die Scheiben und werden mit Calvados und Weißwein abgelöscht. Kurz ziehen lassen und zur Seite stellen.





Für die Kartoffeln hab ich ein Pürree im Kopf. Ich hab noch Meerrettich im Tiefkühler. Den könnte ich ja reiben und untermischen.

Aber erstmal die Sauce ansetzen. Schon seit etwa 2 Wochen geistert ein Leinöl-Speckschaum in meinem Kopf rum. Der wird jetzt einfach mal ausprobiert.
Dafür würfel ich geräucherten Speck, den ich in einer Pfanne ganz sanft auslasse. Die Grammeln stell ich beiseite. Das Fett gebe ich in eine Sauteuse, in der ich Zwiebelwürfel glasig dünste.
Diese lösche ich mit dem Apfel-Calvados-Sud ab. Einreduzieren, Apfelsaft aufgießen, erneut reduzieren und danach mit einem milden Fond (bei mir vom Huhn) leise vor sich hinköcheln lassen. Sind alle anderen Beilagen fertig, alles durch ein Sieb geben, einen großen Esslöffel Sahne zugeben, salzen und mit kaltem Leinöl aufmixen.

Aber soweit sind wir ja noch nicht. Jetzt kommt der Fisch an die Reihe. Zuerst tupfe ich Salz und Zitrone ab. Die Filetseiten schneide ich in 3cm breite Streifen. Ich habe Art Fischstäbchen im Kopf und vor meinem geistigen Auge. Ich würze noch ein klein wenig mit Salz. Die Panierstraße steht schon. Mehl, Ei und Semmelbrösel. Als Clou reibe ich noch eine ordentliche Portion Meerrettich in die Brösel. Ausgebraten wird in einer Mischung aus neutralem Öl und Butter.

Nebenbei stampfe ich die Kartoffeln. Ein wenig vom Speckfett hab ich mir beiseite gestellt. Das wird mit etwas Milch und richtig viel gehobeltem Meerrettich unter das Pürree gehoben.
Der Farbe und des Geschmacks wegen kommt auch noch reichlich Petersilie mit rein.

Und dann geht es auch schon ans Anrichten. Ich finde ja, dass ich das dieses Mal ziemlich gut hinbekommen habe. Da haben wir hier in Frau Kampis Kochloch schon ganz andere Teller gesehen.


Eine Apfelscheibe auf den Teller, Servierring drüber, Pürree rein, Apfelscheibe obenauf setzen. Mit Grammeln bestreuen. Sauce erneut aufmixen und auf den Teller geben. Die Fischstücke anlegen, mit Petersilie garnieren...fertig.

Was soll ich sagen? Das nächste Mal ziehe ich die Haut ab, aber ansonsten war es eine sehr schmackhafte Kombi, die es so oder ähnlich sicher wieder mal gibt.

Und ich finde, es passt wunderbar zum Süßwasser-Fisch-Event von multikulinarisch:


...WILD am Sonntag: +++Tellerkatastrophe+++

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Mit eben jener Regelmäßigkeit wie die Zeitung mit den vier großen Buchstaben kommt in der Familie Kampi Wild auf den Tisch. Allerdings nicht in eben jener Häufigkeit. Aber Masse bedeutet ja nicht unbedingt Klasse.

Wir lieben Wild...egal ob Reh oder Wildschwein. Wir haben eine gute Quelle für frisch Gejagtes. Und Herr Kampi freut sich, wenn er mal wieder seine Hobby-Metzger-Qualitäten an einem ganzen Tier ausleben kann.

Deshalb sollte an einem der letzten Sonntage mal wieder Frischling auf die Teller. Gesagt...getan.
Nur über das wie hab ich mir eine ganze Weile den Kopf zerbrochen.

Schließlich hielt ich eines meiner Lieblings-Koch-Bücher in der Hand. Ich hab geblättert. Ein, für mich nachkochbares, Rezept gefunden. So dachte ich zumindest.

Foto: Collection Rolf Heyne
Ich hab mich da aber echt weit aus dem Fenster gelehnt. Und? Ich bin gescheitert! Nicht unbedingt geschmackstechnisch. Konsistenztechnisch sicher. Anrichten? Ne Katastrophe! ICH. KANN. ES. EINFACH. NICHT!


Das Scheitern liegt sicher nicht unbedingt daran, dass ich einiges im Rezept den Gegebenheiten und Vorräten meines Kochlochs angepasst hab. Die Zutatenliste war für mich logisch, die Beschreibung des ganzen Rezepts nicht zu lang und durch die Gliederung durchaus auch nachkochbar.
Wer von euch dieses Meisterwerk eines Kochbuches im Regal hat, nehme es zur Hand und schlage auf Seite 48/49 nach...und leide mit mir.

Rehjus kochen...kann ich. Hab ja schließlich Rehfond im Vorrat! Meine erste Abwandlung: ich mach ne "richtige" Sauce. Schalotten würfeln, anschwitzen, mit Port, Rotwein ablöschen. Rehfond dazu, reduzieren und vorm anrichten mit Butter aufmontieren. Nicht wirklich schwer.

Vakuumierte Kastanien glasieren ist jetzt auch nicht hohe Kunst für mich (ja, ich hab die Folie vorher entfernt!). Der Madeira wurde zwar durch roten Port ersetzt, aber was solls. Geschmacklich top!

Aus Maroni, Butter und anderen Zutaten ne Kruste herzustellen, war auch nicht schwer. Obwohl ich Johannisbeerpulver und Esskastanienmehl weggelassen und dafür Semmelbrösel verwendet hab. Ich mach die Kruste immer mit Semmelbrösel!

Das Rotkohlpürree...paaaaah! Hallo! Steht doch im Rezept!

Ne Art normalen Rotkohl ansetzen. 
Gut, den Aceto hätte ich im Normalfall nicht unbedingt zugefügt, aber er passt super. Dass ich die frischen Heidelbeeren durch Cranberries ersetzt habe, ist auch nicht wirklich rebellisch.
Lange genug kochen soll der Kohl. Egal wie. Ob mit Pergament auf dem Kohl, im Schnellochtopf, oder klassisch.
Aber ein glattes Pürree wurde das einfach nicht. Ich hab keinen Mixer! Erst recht keinen Profimixer. Ich pürier einfach. Mit meinem Pürierstab. Dabei kommt allerdings nur (wohlschmeckendes) Rotkohlkrümeldingens raus.

Die im Rezept vorgesehenen Schwarzwurzeln ersetze ich durch Kartoffelpürree. Einerseits, weil ich mich im Moment noch dem Wintergemüse verweigere...andererseits, weil wir Landpomeranzen immer noch eine richtige Sättigungsbeilage haben wollen.

Jajaja...der ausgelöste Rehrücken war bei mir ein Frischlingsrücken! Aber mal ehrlich, wer will denn schon so kleinlich sein.
Ich brate das Fleisch an...nachdem ich mit meinem Wildgewürz (Koriander, Lorbeer, Wacholder, Nelke, Piment, Thymian, Pfeffer, Salz) gewürzt hab. In Butter, so stehts ja schließlich im Rezept. Ich hol die Kruste aus dem Froster, geb sie auf die Fleischstücke und jene dann in meinen Backofen. Ganz oben, da ist es am heißesten.  Oberhitze quasi.
Ihr braucht gar nicht lachen. Gasofen auf volle Pulle und Einschub ganz oben ist bei mir Oberhitze.

Das hier ist ja schließlich das Kochloch und keine Sterneküche. Ich hab nen alten Gasherd. Damit muss ich auskommen. Das verlangt einiges an Improvisation. Heißt im konkreten Fall: das Fleisch muss raus, bevor die Kruste Farbe bekommt. Sonst wirds furztrocken. Ich helf einfach mit dem Gasbrenner der Farbe der Kruste ein wenig auf die Sprünge.

Also ab damit auf den Teller. Immer das Vorbild aus dem Buch im Kopf.



Geschmacklich ein Knaller!!!! Uiuiui...aber optisch war das wohl eher nichts.

DENN!
Genau SO sah es im Buch aus!

Foto: Collection Rolf Heyne


FAZIT: Ich kann Rezepte lesen. Ich kann (vielleicht) kochen. Ich kann abwandeln, improvisieren, ein Gericht meinen Gegebenheiten, Vorräten, Gerätschaften anpassen. Ich kann sicher auch ergänzen, ersetzen, weglassen...am Ende schmeckts.

ABER: ich kann nicht anrichten.

UND: Sterneköche sind nicht umsonst hochdotiert.Sie können es einfach! Sowohl kochen, als auch anrichten. Und es schmeckt bei ihnen einfach noch etwas besser.

UND: Sterneköche schreiben ihre Rezepte mit einer für sie selbstverständlichen Selbstverständlichkeit auf. Leicht zu lesen. Weil sie all die Tricks und Kniffe zwar drauf haben, aber auch beim Nachkocher voraussetzen. 

ABER: Ich liebe die Überflieger-Kochbücher. Weil sie so schön anzuschauen sind. Weil sie Lust machen. Weil die Fotos mir das Wasser im Munde zerlaufen lassen.

UND: Ich bin nicht wirklich traurig  und enttäuscht, dass mein Teller nicht so aussieht wie im Buch.
Im Gegenteil! Für mich ist da noch ganz viel Luft nach oben. Ich weiß, ich kann noch ganz viel in meinem Kochloch ausprobieren.
Ich werde nie an diese Perfektion herankommen. Das will ich auch gar nicht. Aber so ein wenig schwelgen und sich anmaßen, dass man genau das auch hinbekommen würde, wenn man sich nur genug anstrengen und viel üben würde.
Genau dafür liebe ich Kochbücher! 

UND: Genau aus diesem Grund ist dieser Post ein Beitrag für das Event "Jeden Tag ein Buch"
jeden Tag ein Buch






...ich packe meinen Koffer...

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...und ich packe hinein:

  • meine Lieblingsmesser, weil ich mich an sie gewöhnt habe und nur mit ihnen wirklich gut schneiden kann
  • meinen Wetzstahl, um meine Lieblinge immer wieder nachzuschärfen
  • eine feine Reibe
  • diverse Alcoholica
  • Gewürze, Kräuter, Knoblauch, Linsen und sonstiges Gedöns
  • eine Schürze
  • ein Hemd für die Küche
  • bequeme Schuhe
  • ein paar sonstige Klamotten und was man so braucht

Ich nehme meinen Koffer, setz mich in die Bahn und lande nach einer Fahrt durch das graue nebelige Sachsen in Thüringen.

Dort steige ich in ein Auto, werde quer durch Deutschland, durch Schnee, Nebel und Regen gefahren...und bin in Gündelbach...


Keine Angst! Ich wurde nicht entführt!
Ich bin da freiwillig hingefahren! Nicht, um mich beim Kochen zu messen, damit der Beste ermittelt wird.
Sondern um gemeinsam zu kochen. Anderen über die Schulter zu schauen. Zu lernen. Anderen zur Seite zu stehen. Zu helfen. Den eigenen Koch-Horizont zu erweitern. Zu scheitern...aufzustehen.

Und unheimlich viel Spaß zu haben.

Tja! Und dann steh ich in der Küche. Ein Rezept im Kopf, ein Stück Lachs auf dem Brett und ein paar Linsen im Topf.

Es gibt lecker Essen! Von allen anderen. Viele Gänge hab ich vor mir. Alle unbeschreiblich...Lecker.

Und dann komm ich. Ich hab gesagt, ich koche. Lachs! Und hatte doch nicht wirklich keinen Plan.

Egal, ich fang an. Ich scheitere!!!! Aber sowas von! Meine Linsen brennen an. Aber so richtig!
Weg damit! Und neu angesetzt!
Ich scheitere erneut, weil der Geschmack nicht passt.

Ich könnt heulen. Muss ich aber nicht. Mein Frust wird mir angesehen. Ich werde getröstet. Beraten. Aufgefangen.

Ich gewinne Land! Ich werde kreativ beim Kochen...beim anrichten sowieso.

Ich freu mich! Mein Teller sieht für mich zufriedenstellend aus. Geschmacklich könnte ich die Kurve gekriegt haben...zumindest hab ich das Gefühl.


Fotos by Heike von Au


Ich bin fertig!!! Vollkommen!

...und ich schau in die Gesichter von Freunden. Die mein Gericht nicht verreißen. Die zwar kritisch, aber nicht vernichtend urteilen. Die mich loben. Weil ihnen die Idee meines Gerichts gefällt.

Und jede Kritik sauge ich auf! Weil sie nicht böse gemeint ist. Weil sie berechtigt ist..mich weiter bringt...und mich glücklich macht.

Weil...weil ich das Segel rumreißen konnte. Passt!!!!!!!
 




Und hier eine kleine Fotoschau der anderen Gerichte (Fotos by Heike von Au):

Speckknödelsalat
 
Amuse bouche von Erdäpfel und Steak

 





Oktopussalat


gedämpfte Mmangoldröllchen asiatisch

Lachs mit Meerrettich





Crostini mit Blauschimmel und Birne

Spinat mit Ei

Ananas-Chili-Pannacotta mit Garnelen-Ceviche

Kohlroulade vom Kaninchen mit Port-Äpfeln und Petersilienwurzelpü

Rehrücken aus dem Rauch mit Linsen

Lammkrone Aligot Ratatouille


Avocado-Eis Florentiner Praline

geplankter Blutapfel mit Meerretticheis und Rote-Bete-Flummi

Hier könnt ihr auch die Berichte der anderen lesen:

Obers trifft Sahne

Doc.Evas Kochlatein

Gourmetbüdchen

...in Erinnerungen schwelgen und dabei Klassiker entstauben...

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Man schrieb das Jahr 1990...
Die Wende  war kein Jahr her und eine vollkommen neue Zeit brach an. Für mich. Für uns. Für alle. Die DDR mit ihrer Mangelwirtschaft war endlich Geschichte.

Es war die Zeit, da ich erwachsen wurde. Meinen Platz im Leben suchte. Und irgendwann angefangen habe zu kochen.
Weil es Liebe war. Für Herrn Kampi und (weil ER Genießer war) für Küche und Kochen.

Es war irgendwie eine tolle Zeit. Alles war neu. Märkte schossen aus dem Boden. Es gab alles, was man brauchte. Oder was man auch nicht brauchte. Aber wer konnte das eine vom anderen damals schon unterscheiden (manche können es bis jetzt noch nicht). Überall Tüten und Päckchen...alles bunt, einfach und unkompliziert. Einrühren...fertig.
So kocht also der "Westen"

Herr Kampi und ich denken sehr oft zurück, wie alles begann. Wie wir vor riesigen Fleischtheken standen und uns gar nicht recht entscheiden konnten und wollten, welch tolles fertiggewürztes Fleischstück in unseren Einkaufswagen wandern sollte. Alles war bunt und easy.
Und noch heute schütteln wir mit dem Kopf, wie wir sowas kaufen und essen konnten.

Damals also fing ich an bewusst zu kochen.
Mit wachsender Begeisterung ließ ich die Regale mit den Tüten und Päckchen links liegen. Fleisch, Fisch und anderes wurde mehr und mehr selbst gewürzt und abgeschmeckt.

Ich vergaß, wie alles anfing...

Und dann kommt Julia daher und will Klassiker entstauben. Oder eingestaubte Klassiker wiederbeleben. Und lädt mich zu diesem Blog-Event ein...und ich bin erst mal planlos. Die Zeit verstreicht...ich vergesse und verdränge das Event.



 


Aber irgendwie will ich dabei sein. Und mir kommt da was in den Sinn. Gebackener Camembert. Mit Preiselbeermarmelade!



Käse kannte ich bis dahin nur aufs Butterbrot. Maximal noch auf dem Toast...überbacken mit Schinken untendrunter. Aber paniert und gebacken? Und dann noch mit süßer Marmelade? Konnte ich mir nicht vorstellen, bis mir das irgendwer (wer auch immer, ich habs verdrängt) zubereitet hat.
Ich fands ganz lecker...aber weil es das fertig ausm Kühlregal gab, hab ichs wohl im Laufe der Jahre verdrängt und vergessen.
 Bis...ja bis ich den Ziegencamembert aus unserem letzten Südtirolurlaub im Kühlschrank finde. Auf den Punkt gereift.
Und genau DER sollte dann mal weg, verarbeitet werden. So ein Käse wird ja im Laufe der Zeit nur bis zu einem gewissen Punkt besser.

Und plötzlich ist da wieder diese Erinnerung. Käse paniert. Mit irgendwas süß-fruchtigem...

YES! Los gehts!

Ich mach ne Mayonnaise.

Eigelb mit Senf aufschlagen, Salz und etwas Zucker dazu und jetzt: SCHLAGEN, SCHLAGEN, SCHLAGEN. Machs nicht mit dem Schneebesen. Nimm den Mixer! Auf höchster Stufe!
Öl in kleinen Tröpfchen anfangs dazu...lass dich nicht verunsichern...lass den Mixer einfach auf höchster Stufe weiterschlagen. Immer weiter Öl dazu...irgendwann wird das ganze cremig. Nur nicht verunsichern lassen!

Genau diese Mayo ist die Grundlage für meine fruchtige Remoulade.
Im Vorrat hab ich noch Birnen im Gewürzsud. Mit Vanille, etwas Nelke und Zimt.
Ich würfel etwas von den Birnen und mische die Fruchtwürfel mit etwas vom Sirup unter und schmecke die Sauce mit Salz, Zucker, Weißweinessig Sweet-Chili-Sauce für den Pep ab.

Die Pellkartoffeln kochen schon auf dem Ofen. Der Rettich liegt feingeschnitten und gesalzen schon auf dem Teller.

Ich schneide den Käse in mundgerechte Stücke, wälze diese in Mehl, Ei und Semmelbrösel und brate sie einfach in einer Pfanne sanft aus.

Und ich serviere sie Herrn Kampi.  Begeisterung seinerseits.

Und die Frage: Wo hast du die Idee her? Rezept?

Neihein!!!!! Ich hatte einfach nur mal wieder Lust auf gebackenen Camembert!












...da bin ich wieder...

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Ich hoffe, ihr seid alle recht gut  in das neue Jahr 2014 gekommen und verzeiht mir meine kleine Blog-Unlust über den Jahreswechsel. Ich bin nicht so der Adventskalender-Typ und mir ist ein Blick nach vorn lieber, als einer zurück.
Auf jeden Fall wünsche ich euch für das noch junge Jahr nur das Beste. Möge alles, was es für euch bereithält wunderbar-einzigartig-hyper-fantastisch-und-tausendmal-mehr sein. Es liegt in eurer Hand...macht was draus!
 
Bei uns waren die Feiertage und der Jahreswechsel eher suboptimal. Ein klein wenig hat die Defekt-Infekt-Hexe zugeschlagen und neben zahlreichen Leckereien gehörten auch ein paar Medikamente bei dem ein oder anderen Familienmitglied kurzzeitig zum täglich Brot. Aber jetzt ist alles wieder so, wie es sich gehört. Los gehts!

Also habe ich einfach mal in die Familienrunde gefragt, was ich denn am ersten Sonntag im Jahr kochen soll.
Prompt kam die Antwort vom Junior: FLEISCH! Wenns geht mit Flügel!

Da mir der Wunsch meines Sohnes immermeistoft so ab und an Befehl ist, bin ich auf den Wochenmarkt gestiefelt und hab mir mal das Angebot angeschaut. Wobei das Wort Angebot am Freitag nach dem Jahreswechsel wohl etwas übertrieben ist.

Ich hatte die Wahl zwischen...ach egal. Ich hab Entenbrüste gekauft.
Herr Kampi ist nicht unbedingt in freudige Jubelschreie ausgebrochen, aber da musste er jetzt durch.

Da es an den Feiertagen und auch davor genug geschmortes und schweres auf dem Teller gab, war mir eher nach was frischem, leichten. Vielleicht asiatisch angehaucht. Etwas scharf...etwas fruchtig. Meine Gedanken kreisen.

Die Synapsen werden aktiv, die Finger hämmern Suchbegriffe in die Tastatur, die Augen lesen, die Zunge beginnt Geschmäcker zu erahnen.

CURRY!
KOKOS!
INGWER!
CHILI!
LIMETTE!
GLASNUDELN!

Ha...da isses!

Genau das schmecke ich auf der Zunge:

Entenbrust mit knuspriger Haut, Glasnudeln mit Zuckerschoten und Paprika, asiatischer Karottensalat und Curry-Kokosschaum


Über die Idee des Karottensalats bin ich zufällig im TV gestolpert, ich weiß gar nicht so richtig wo und warum. Aber es ließ mich nicht los. Ich hab gegoogelt und improvsiert und herausgekommen ist folgendes:


Karottensalat asiatisch angehaucht

Karotten in feine Streifen schneiden (ich habs mit dem Messer versucht, aber ich glaube, ich sollte mir jetzt auch endlich mal einen *Spiralschneider zulegen)
Dazu kam reichlich fein geschnittener frischer Knoblauch (ich konnte mir bis dato nicht vorstellen, dass frische Karotten und Knoblauch überhaupt zusammenpassen) und frischer Chili
Alles wurde mit Limettensaft, Fischsauce und etwas Zucker mariniert. Nach einer Weile werden die Karottenstreifen richtig schön weich, behalten aber dennoch den typischen Biss und Geschmack, den frische Karotten so an sich haben.



Als nächstes an der Reihe:
Curry-Kokos-Schaum 


Dessen Zubereitung sprudelte einfach so aus mir heraus.
Schalotte fein würfeln und in einem Löffel Sesamöl glasig andünsten. Dazu, je nach gewünschter Schärfe, mehr oder weniger frischen Chili und ein etwa daumengroßes Stück feingeschnittenen oder geriebenen Ingwer geben. Einen ordentlichen Löffel rote Curry-Paste unterrühren und mit anschwitzen. Vielleicht hast du auch noch ein schönes fruchtiges Curry-Pulver, welches den Geschmack ergänzen könnte.
Mit einem Schluck Ananas-Sirup ablöschen. Wer den nicht im Haus hat, kann auch Orangenlikör oder einfach nur Orangen- oder Ananas-Saft nehmen.
Bei mir kamen jetzt getrocknete Kaffirblätter dazu (ein Ersatz wäre sicher auch Zitronengras oder einfach nur Zitronenschale) und aufgegossen hab ich mit 300ml ungesüßter Kokosmilch. Das ganze durfte bis kurz vor dem Servieren ganz sanft vor sich hinziehen.
 


Die Entenbrust:

Die Haut der Brüste rautenförmig einschneiden ohne das darunterliegende Fleisch zu verletzen. Mit der Hautseite nach unten in eine kalte Pfanne geben und sanft erhitzen, bis das Fett anfängt auszutreten. Solange auf der Hautseite belassen, bis die Haut schön knusprig aufgepoppt und ein Großteil  des Fettes ausgebraten ist. Die Fleischseiten salzen und nach dem Wenden kurz anbraten. Die aufgepoppte Haut mit einer Mischung aus Soja-Sauce, Honig und Orangensaft bepinseln und in den 120°C aufgeheizten Ofen geben bis das Fleisch durch und durch schön rosa ist.
Bitte erwarte keine Zeitangabe von mir!
Ich kontrolliere den Gargrad mit der Druck- oder Nadelprobe und reguliere mit der Hitze im Ofen.



Jetzt brauchts nur noch die 
Glasnudeln:

Deren Zubereitung ist ja eigentlich ganz einfach. Steht auf jeder Packung drauf.
Ich habe Mu-Err-Pilze eingeweicht, trockengetuppft und in Streifen geschnitten. Genau wie Zuckerschoten und Paprika (für mich ohne Haut...ist verträglicher). Zuerst Paprikastreifen  in einer Pfanne anschwitzen, dann die Pilze und zum Schluss dieZuckerschoten  dazu gegeben.Bei milder Hitze gerade gar ziehen lassen. Alles soll seinen Eigengeschmack behalten und schön knackig sein. Etwas Zucker zugeben, kurz schwenken, abschmecken mit etwas Fischsauce und alles mit den abgetropften Glasnudeln mischen.


Das Finish:

Die Curry-Kokos-Sauce durch ein Sieb passieren, erwärmen, evtl. mit Limettensaft und/oder Fischsauce abschmecken und mit dem Pürierstab aufschäumen.
Alles auf Tellern anrichten und nur noch genießen





 
*=Affilate-Link



...ein kleiner Rückblick...

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Tja...nun ist das neue Jahr schon fast einen ganzen Monat alt. Die Zeit vergeht im Flug. Dabei war doch gerade erst Weihnachten und alle waren so unheimlich beschäftigt: Was schenk ich? Mit wem verbring ich die Feiertage. Was gibts zu essen?

"Was gibts zu essen" scheint wohl, so man im www unterwegs ist, die meistgestellte Frage kurz vorm Fest gewesen zu sein. Die meisten, so auch wir, setzten dabei wohl auf Vertrautes.
Es gab Gans. Gan(s)z klassisch.
Das Federvieh von guten Bekannten mit Bauernhof. 
Mit Liebe gefüttert, mit Wehmut geschlachtet und mit Freude an uns verkauft.

Herr Kampi, der das ganze Jahr nur zum fotografieren in die Küche kommt, war beim Weihnachtsschmaus auch im vergangenen Jahr, so wie schon seit einer gefühlten Ewigkeit, wieder der Chef in der Küche. Alles Gans nach seiner Pfeife...

goldgelb und sorgsam verschnürt...ein perfekter Vogel


Ich rede ihm da auch nicht rein! Der macht das schon...

Welche Frage mir allerdings nicht wirklich gestellt wurde, wenn es um das Feiertagsessen ging: Was trinkt ihr denn so zur Gans dazu?????

Zu Weihnachten, der Gans...und natürlich zur kalten Jahreszeit (die ja jetzt wohl doch noch kommt), Kuscheln vorm Kamin und dem ganzen Gedöns  passt ja Rotwein. Nur...ich hab davon keine  Ahnung. Also vom Wein. Besonders vom Rotwein...

Aber dafür gibts ja liebe Facebookfreunde.Dorit fragte vor einiger Zeit an, welcher Blogger denn gerne bereit wäre, Weine aus Portugal zu verkosten und ein Gericht passend dazu vorzustellen.
Da ich (neben ein paar anderen) mit dem von ihr empfohlenen Wein schon im Sommer sehr gute Erfahrungen gemacht hab, hab ich mich auch sofort wieder darauf eingelassen. Und was soll ich sagen, es war kein Fehler!

Dazu wollte ich meine Familie natürlich auch mit einem Gänseessen verwöhnen. Auf meine Art.

Im Kopf hatte ich eine Idee...Gans ganz anders. Und dennoch nicht weit weg von der Tradition.
Mit den klassischen Elementen, die er so gerne mag. Aber dann doch irgendwie anders. Denn mit seiner Weihnachtsgans kann ich sowieso nicht mithalten.

Ich wollte ein Würfelchen Gelee. Zur rosa Gänsebrust. Dazu nur eine aufgeschäumte Sauce aus Geflügelfond und Sahne. Und ein Risotto...

Das Würfelchen könnte ja mit der für unsere Weihnachtsgans üblichen Fruchtnote sein. Orange. Farbe und Geschmack. Ein wenig Schärfe vielleicht. Ingwer?

Und vielleicht noch was ganz "Verrücktes"? In der Ausgabe 11/2013 "Lust auf Genuss" hab ich von Kaffeesalz gelesen. Das könnte doch vielleicht eventuell so ein ganz klein wenig...

Lust auf Genuss 11/2013


Los los Frau Kampi! Es wird Zeit für Experimente!


Das Kaffeesalz ist nicht so schwer herzustellen.
180gr. Meersalz mit 1EL fein und 1TL grob gemahlenen Kaffebohnen, je 1/4TL Vanillemark und Zimtpulver, sowie je 1Msp. Kardamom- und Nelkenpulver mischen.


Ich arbeite in meiner Küche relativ selten mit Gelatine, da ich einfach keine Süßspeisen mag. Aber so wirklich schwierig ist das ja nicht...die Anwendung steht ja auf jeder Packung drauf.

Also hab ich Orangensaft mit Ingwer, Chili und etwas Zucker erwärmt und ziehen lassen. Parallel dazu die entsprechende Menge Gelatine in kaltem Wasser eingeweicht.
Wobei das mit der passenden Menge gar nicht so einfach ist. Frag mal Süßspeisen-Experten in der Facebook-Gruppe "Käptns Dinner". Da sagt dir jeder was anderes! 12 Blatt auf nen Liter Flüssigkeit...oder lieber doch nur 9...(es blieb mir also mal wieder nichts anderes übrig, als ausprobieren)
Dafür musste jetzt die doofe Kaki dran glauben. Ich mag die ja gar nicht (warum hab ich die dann gekauft?), aber die soll jetzt mal noch ein bisschen Farbe an das zu erwartende Gelee geben!

Wobei...hat Kaki nicht dieses blöde Enzym, welches die Gelierfähigkeit der Gelatine beinträchtigt? Oder waren das doch nur Ananas und Kiwi?
Egal! Rein damit, püriert, eingeweichte Gelatine untergerührt und ab damit in die Form...wird schon.

Und es wurde! Vor allem fest, aber nicht zu fest. Und es schmeckte! Genau nach dem, was ich mir vorgestellt hab!

Dazu hab ich die Gänsebrust angebraten und bei wenig Hitze im Ofen rosa gegart, und
Risotto, welches ich mit abgeriebener Orangen- und Zitronenschale auf fruchtig gepimpt hab.
Das Fleisch wurde einfach mit dem Kaffeesalz gewürzt.




Hach war das gut. Und der Wein passte hervorragend dazu! Nur war die Flasche viel zu schnell leer. Aber wenn ihr wollt, frag ich Dorit, wo ihr ihn bekommt.

Uppps...was ist denn da passiert? Leer! Der war aber auch lecker!!!!!!!


P.S.: Alle gesetzten Links in diesem Post sind persönliche Empfehlungen. Sie sind weder gesponsert, noch wurde ich dafür bezahlt. 

...unter Druck...

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…gesetzt hab ich mich gefühlt. Vorletztes Wochenende...und davor.
Wobei ich mir diesen  Druck, wie so oft immer, selbst gemacht habe.
Aber mal von Anfang an:
Irgendwann vor ein paar Wochen (noch im alten Jahr) hatte ich eine Mail im Postkasten von einem lieben Koch, Freund und Geschäftspartner: „ Es gibt da einen Wettbewerb bei dem Sachsens bester Hobby-Sternekoch gesucht wird.  Auf der `Internationalen Grünen Woche` in Berlin. Wäre das nichts für dich?“
Eine Weile hab ich überlegt, gereizt hat es mich irgendwie schon. Als Frau Kampi dann auch noch eine offizielle Anfrage der betreuenden Agentur bekam, habe ich angefangen mir so ein paar Gedanken zu machen. Die Vorgabe war, sich für die jeweilige Heimatregion in Sachsen zu bewerben und so viele wie mögliche einheimische Produkte zu verwenden um ein Hauptgericht in etwa einer Stunde zu kochen.
Zu allererst habe ich mir so viele verschiedenene Regionalprodukte aufgeschrieben, wie mir einfielen.  
Diese Liste war lang…sehr lang. Also habe ich den Rotstift angesetzt.
Manche Sachen habe ich sofort gestrichen. Unter anderem den Bautzner Senf…mit dem würde ja sicher jeder kochen. Liegt ja auch auf der Hand. Bei anderen Produkten habe ich mich schon schwerer getan…gerne hätte ich sie verwendet.
Aber bei einigen scheiterte es einfach an der Beschaffbarkeit.Leinsaat oder Senfkörner beispielsweise... die bekomme ich hier nirgendwo als regionale Ware.
Letztlich blieben übrig: Karpfen, Leinöl, Blutwurst, Speck und Apfelsaft. Und natürlich Äpfel und Kartoffeln, die gibt es ja überall.
In meinem Kopf hatte ich eine Idee…aber eben nur in meinem Kopf.
Einzelne Teile des Gerichts habe ich schon gekocht. Aber die Gesamtkomposition wollte ich mir bis zuletzt offen lassen, da ich ein Gericht nie mehrmals in der gleichen Art und Weise nachkochen kann und will.
Ich habe also ein Foto aus meinem Archiv geholt, was meiner Idee relativ nahe kommt und meine Rezeptvorstellung eingereicht.
Herr André Tienelt, seines Zeichens Sternekoch aus Bad Schandau,  hat sich alle Einreichungen persönlich angeschaut und die Machbarkeit und Kreativität beurteilt.

Zwischen den Feiertagen hatte ich dann auch endlich die erlösende Mail: „Sie sind dabei, sie fahren nach Berlin!“
Nachdem die erste Freude verblichen war, musste ich anfangen mir Gedanken zu machen. Werden das Kochen und vor allem das Rezept genau so funktionieren, wie ich mir das ausgedacht habe? Wie richte ich an?  Wie dekoriere ich den Teller, dass er der hochdotierten Jury gerecht wird?

Alles schwirrte in meinem Kopf. Vor allem in den Tagen vor meiner Abreise nach Berlin.
Um den Druck zusätzlich noch zu erhöhen, rief dann auch noch die „Sächsische Zeitung“ bei mir an: Wir wollen Sie mal beim kochen beobachten, wenn Sie schon Sachsens Erster Hobby-Sternekoch werden wollen.
Also gut. Hab ich eben eine Journalistin und einen hungrigen Fotografen in meiner Küche sitzen, die ich mit selbstgemachter Pasta und einer Gemüse-Thunfisch-Tomatensauce bekoche.
Jetzt hatte ich natürlich noch mehr Druck. Ein Artikel von mir in der Zeitung. Alle Welt weiß jetzt also Bescheid, dass mich der Größenwahnsinn ereilt der Ehrgeiz gepackt hat. Und dann schau ich auch noch auf der Homepage des Wettbewerbs nach und sehe, was meine Mitkandidaten so kochen werden. Na Hut ab!
So langsam wurde ich nervös.
Dann der Tag der Abreise…Samstag kurz nach dem Mittag stand meine liebe Freundin mit ihrer kleinen Knutschkugel hupend vor der Tür und wir tuckerten fröhlich plaudernd in die große Weltstadt Berlin.  Unser Motel lag mitten in der Innenstadt. Wenn wir uns aus dem Fenster im 9. Stock lehnten konnten wir ums Eck den Fernsehturm sehen.
Schon am Abend gab es ein erstes Kennenlernen der Kandidaten und der Gegebenheiten vor Ort. Die Küche wurde uns erklärt und wir durften sie von allen Seiten in- und auswendig inspizieren. Erste Fragen zum Prozedere wurden beantwortet.
Ziemlich schnell und für mich relativ früh sind wir dann aber doch in unsere Betten gesunken.
Treffpunkt am nächsten Vormittag war dann schon 10Uhr an der Küche in der Sachsenhalle. Irgendwie verspürte ich keinerlei Aufregung.  Vielmehr wollte ich jetzt endlich alles hinter mich bringen.
Ich war mit einem weiteren Kandidaten genau in der Mitte dran, zur besten Mittagszeit. So hatte ich im Vorfeld noch Gelegenheit, den beiden Erstkochenden über die Schulter zu schauen und genau zu beobachten, wie die Jury bei der Bewertung vorgeht.
Ich wartete auch sehnsüchtig auf meine liebe Eva, Doc Eva, die versprochen hatte, mir eine moralische Stütze zu sein. Kurz bevor es für mich richtig ernst wurde stand sie dann auch vor mir und ein klein wenig viel von meiner Anspannung ab. Jetzt konnte nicht mehr wirklich viel schief gehen.
Dann fange ich halt mal an zu kochen.


Denn jetzt kommt Eva mit ihrer Sicht der Dinge:

Mittendrin, aber nicht dabei:

… und wiedermal fand zum x-ten Male im Januar in Berlin die Grüne Woche statt. Als Eingeborene besuche ich sie regelmäßig. Zwar nicht seit dem sie 1926 das erste Mal statt fand (da war ich noch nicht mal ein feuchter Gedanke) - damals war sie noch national. 
Alljährlich hat die Grüne Woche seit 63 Jahren nun internationalen Charakter, der begnadete Zahlenjongleur ahnt, warum 1951 auch für mich nicht ganz unentscheidend war. Seither bestimmen im Januar grüne Lodenmäntel das Berliner Stadtbild und im alltäglichen Straßenverkehr wird unsere Geduld schon arg von zwei bis drei buchstabigen Autokennzeichen auf die Probe gestellt – Toleranz, resp. Geduld gehört ja nicht zwangsläufig zu den größten Tugenden der Insulaner.



2014 war alles anders. Ich war zwar, wie immer so oft, mittendrin.Aber dabei war Frau Kampi,  meine enthusiastische Kochfreundin aus dem kulturträchtigen und zugleich malerischen Freistaat Sachsen. Ihr wisst schon, dem mitteldeutschen Bundesland mit dem charmanten Dialekt.


Seit nunmehr zweieinhalb Jahren trifft sich täglich, rund um die Uhr, virtuell...und inzwischen auch live...eine Gruppe Kochverrückter, die sich der Kulinarik verschrieben hat, im Netz - wir Genusskomplizen vom Käptn´s Dinner
Frau Kampi trat an zur Kompetition: Ran an den Herd! Sachsens ersten Hobby-Sternekoch-Wettbewerb.
Bereits Wochen vorher habe ich mein Ergometer gequält (oder es mich?) und damit die Kameras aufgeladen („mehrere 24er Filme besorgt“), die Bleistifte angespitzt und die Seiten auf meinem Notebook sauberradiert. 
Ich schlug pünktlich und von Frau Kampi, glaube ich, sehnsüchtig erwartet in der Sachsenhalle auf... immer den Ohren nach, den trällernden Sachsenlerchen auf der Spur. Und wie das Leben so spielt (wenn man seit fast 10 Jahren inzwischen in der Hobbykochszene rumeiert), auch W. war am Start – man kennt sich eben. 
Frau Kampis Aufregung war ihr nicht so anzumerken, wie sie sich für sie sehr wahrscheinlich angefühlt hat. Mit ihrer souveränen Schnitttechnik wurden aus Kartoffeln, Äpfeln, Brot-, Speck- und Blutwurstscheiben etc. kleinste Würfelchen.



Die Töpfe dampften, die Pfannen glühten, genau ihr Ding. 



Am besten ließ sich das von oben betrachten. 

Topfkamera


Das schmerzfreie Messepublikum zeigte sich mit seinen vorwitzigen Griffeln wieder mal in absoluter Drängellaune und begrapschte, was nicht bei Drei in der Pfanne lag. 
Dessen ungerührt klärte meine kreative Akteurin immer wieder ihr Mise en Place auf. 
Schlussendlich hatten es alle Komponenten vom Karpfen mit Meerrettich-Panade, Kartoffel-Apfel-(Ri)sotto, Leinöl-Speck-Sauce und Blutwurst-Brösel auf die vorbereiteten Teller locker in der vorgegebenen Zeit geschafft.


Mein persönliches Résumé:

Ich fand das Gericht wunderbar, es war sehr zart und fein aufbereitet, herzhaft und zugleich rustikal - hochmoderne aber gleichzeitig traditionelle regionale Deutsche Küche! 
Das Sorgenkind, der bereits vorziselierte Karpfen, (Gräten ziehen klappt da ja nicht mehr wirklich gut) hielt sich bedeckt. 



Das Kartoffel-Sotto hatte durch die im Wein enthaltene Säure einen haptisch sehr schönen Biss, 


die großartig gewürzte Blutwurst verlieh dem Gericht eine prickelnde Spannung.



Sogar der gefürchtete Speckschaum hielt weitestgehend seinen Stand, da er als Sauce deklariert war -  unproblematisch. 
Ich hätte ihr von ganzem Herzen den Sieg gegönnt. 



Leider spielt Fisch, hier Süßwasserfisch, im Leben der deutsch Karnivoren (oder vielleicht Juroren) immer wieder und oder noch die zweite Geige.



Ganz herzliche Gratulation zur Vize Hobby-Sterneköchin Sachsens 2014, liebe Frau Kampi 




 
Danke Eva...ich übernehme wieder:

Seit dem ich mich vom Herd verabschiedet hatte, war mir klar, wer den Wettbewerb gewonnen hat. Und genau so ist es gekommen: der Hischkalbsrücken ist der Favorit der Jury. Verdient!
Eine Vielzahl an Komponenten auf dem Teller, perfekt in Farbe und Geschmack aufeinander abgestimmt. Ich ziehe meinen Hut davor, bei einem solchen Wettbewerb Klöße aus gekochten Kartoffeln zu machen. Wohl gemerkt, es durfte nichts vorbereitet werden. Nicht mal die Kartoffeln durften vorher geschält werden. Dann waren da noch gebratene Pilze, Brotchips, Wirsingröllchen gefüllt mit Wirsing und eine geniale Heidelbeer-Schwarzbiersauce auf dem Teller. Das Fleisch war perfekt gebraten und dem Publikum ist bestimmt nicht aufgefallen, dass die Siegerin ganz schön improvisieren musste. Denn wenn man im Kopf hat aus den bestellten Knochen eine Sauce zu ziehen, diese besagten Knochen aber am Wettbewerbstag nicht im Kühlschrank sind, kommt man doch irgendwie ins schwimmen. Aber wie gesagt, dem Publikum ist das sicher nicht aufgefallen...der Jury schon. 

Und so stehen alle Finalisten am Montagmittag auf der Bühne, neben dem sächsischen Ministerpräsidenten, dem Landwirtschaftsminister und werden von einer Horde Fotografen geknippst.
Mit Stolz geschwellter Brust vernehmen wir die Worte der Jury: sie hätten bei manchem Profi-Koch nicht so gut gegessen, wie bei uns. 
Die Siegerin wird, wie gesagt für mich wenig überraschend, bekanntgegeben und jeder erhält einen riesigen Präsentkorb, der mich vor ein noch riesigeres logistisches Problem stellt: wie soll ich den, meinen Koffer, meine Handtasche und meine Messertasche und noch einen Rucksack vollgefüllt mit Produkten nur in der Bahn nach Hause bekommen?
Diese Entscheidung wird aber erst einmal vertagt...vielleicht auch verdrängt...oder vielleicht auch in dem ein oder anderen Glas Wein versenkt. Denn jetzt wird angestoßen!

Irgendwann lässt mich allerdings die Neugier nicht mehr los und ich suche Herrn Nebrich, Mitglied der Jury auf. Schließlich will ich ja dann doch noch ein Feedback bekommen. Ich wollte ja nicht letzte werden.
Hier erst einmal die Kriterien, nach denen bewertet wurde:

Folgende Punkte mussten beachtet werde:

*1.     Sachgerechte Zubereitung                 max 5 Punkte-------------
2.     Planvolle Zeiteneinteilung                  max 5 Punkte-------------
3.     Sauberkeit                                          max 5 Punkte-------------
4.     Geschmack                                        max 10 Punkte-----------
5.     Harmonie der Zutaten                        max 5 Punkte-------------
6.     Konsistenz                                         max 5 Punkte-------------
7.     Optik/Präsentation der Speise           max 5 Punkte-------------
8.     Regionalität der Zutaten                    max 5 Punkte-------------


Und hier sein Statement zu meinem Gericht:

*Wir haben uns als Team es sich nicht leicht gemacht, und da ist meistens das Problem einer Jury,
wie ist sie zusammen gesetzt, und wie werden somit einzelnen Kriterien bewertet.
Erste einmal haben sie knapp den Sieg verpasst. Dies ist schon einmal sehr klasse.

Bewertet wurden

Arbeitsweise
Sauberkeit
Speisenzusammenstellung
Einzigartigkeit
Anrichtungsweise
Geschmack
Aussehen - Farbenspiel


Der Fisch war leider zu trocken und es hat ein wenig an Farbe gefehlt.
Wildkräuter, Spinat, Brennessel, Feldsalat oder Petersilie in der Sauce hätten alles raus gerissen.
Also einfach hinein mixen.
Die Zusammensetzung des Gerichtes war einfach toll

*Quelle by Volkhard Nebrich

Und auch Sternekoch André Tienelt hält mit seinen Tipps nicht hinterm Berg:

*Folgendes würde ich bei Ihrem Gericht modifizieren:
- nehmen Sie lieber Granny Smith Äpfel (auch wenn diese nicht regional sind), diese besitzen deutlich mehr Säure und bringen damit mehr Spannung
- ersetzen Sie die Kruste lieber durch ihre Blutwurst-Mischung, so hatten Sie zweimal Panade bzw. Weiß/Toastbrot
- verwenden Sie lieber heimischen Zander, dieser hat mehr Eigengeschmack und kann so besser mit der Blutwurst konkurrieren (bei einem Karpfen laufen Sie immer Gefahr das dieser "schlammig" schmeckt)
Und zu guter letzt etwas mehr Mut zur Schärfe, greifen Sie ruhig etwas beherzter beim Meerrettich zu ;-)


Nachfrage meinerseits zur Sauce. Antwort:

*Die Sauce war in der Tat sehr gelungen!! ... Geben Sie lieber Mee(h)r Sauce!! Mein alter Lehrmeister sagt immer: "die Sauce macht das Gericht"
Gerichte mit viel Sauce schmecken deutlich gehaltvoller als ohne, denken Sie an Schmorbraten, Rouladen, Frikassee .... Diese würden ohne eine gute Sauce nur halb so gut schmecken.

*Quelle by André Tienelt



Danke! An Herrn Nebrich für die ehrlichen Worte...daraus habe ich mir für mein weiteres Kochen sehr viel mitgenommen.
Danke! An Herrn Goßler, der mir/uns mit seiner tollen Art die Aufregung genommen hat und mit seiner witzigen Moderation so manchen Patzer überbrückt hat.
Danke an Sachsenküchen
Danke an Heimrich&Hannot für die Organisation und die Betreuung vor Ort.
Danke an das tolle Publikum, welches mich mit Fragen gelöchert, mich verunsichert und nervös gemacht hat und dennoch so aufgeschlossen war, dass es keinerlei Reste in den Töpfen und Pfannen gab...und auch nicht mit Lob gespart hat.
Danke an Herrn Tienelt vom "Restaurant Sendig" dafür, dass ich mit meinem Rezept am Wettbewerb teilnehmen durfte. Ich hoffe, dass Sie noch ein kleines Statement abgeben werden, obwohl Sie im Moment viel unterwegs sind. Und ich hoffe auch, dass Sie alsbald die Flutschäden in Ihrem Restaurant beseitigt haben und wieder zufrieden Gäste mit Ihren Kreationen glücklich machen können!

Und ein ganz großes DANKE an alle Mitkandidaten. Ihr ward toll! Es hat mir unheimlich Spaß gemacht, euch kennenzulernen und gegen mit euch zu kochen!!!!!!!!!!
Ich hoffe sehr, dass wir uns irgendwann noch einmal über den Weg laufen...





 





...auch ein Huhn hat ein Herz...

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Mal Hand auf ebensolches...was vom Huhn kommt auf den Tisch? Brust...sanft und saftig gebraten.
Keule...herrlich geschmort mit Orange. Beides gut.
Das ganze Huhn...wunderbar mit krosser Haut. Noch besser! Müssen wenigstens keine Teile nach Afrika geschippert werden.

Aber was ist denn eigentlich mit dem Rest? So ein Vogel wird doch nicht als hohle Hülle geboren? Da ist doch noch was drin! Da geht doch noch mehr. Magen, Leber, Herz und Nieren zum Beispiel.

Gut, ich bin ein Kind vom Lande. Und ich habe schon immer Innereien geliebt. Einfach, weil auch das zu den Tieren gehört und keiner am Tisch IIIIIHHHHHHHHHHHH, BAAAAAAAAAAHHHH oder ÄÄÄÄÄHHHHH gesagt hat. Es gehörte schon immer zum Speisepan, fertig. Gegessen wurde, was auf den Tisch kommt.

Mindestens einmal im Jahr wurde ein Schwein geschlachtet und dabei durften wir als Kinder zuschauen, wie alle Teile des Tieres verwertet wurden. Ich hatte weder Probleme damit, der Verwurstung zuzuschauen, noch die rohe Masse von Blut- und Leberwurst zu verkosten. Und sobald es das frische Fleisch aus dem Kessel gab, war ich die erste, die bei Niere, Leber, Ohr oder Schnauze ganz laut HIER schrie.
Bei uns zu Hause gab es auch die besten geschmorten Nierchen, die ich kenne. Nix mit süß/sauer. Sondern einfach nur mit ganz viel Zwiebel. Noch heute könnte ich direkt die Pfanne auslöffeln, wenn ich zu meinen Eltern komme und es danach duftet.


Also hab ich mir gedacht, es wird Zeit, dass auch mal wieder die weniger edlen Teile in meinem Kochloch verarbeitet werden sollten.


Also Herzen. Passend zum Valentinstag.
Und da eben jener in diesem Jahr auf einen Freitag fiel, welcher hier in BIW auch Wochenmarkt-Tag ist, führte mich mein Einkaufsgang gleich zum Wagen vom Geflügelhof. Und der hat wirklich alles mit, was so ein Geflügeltier so an und in sich hat.
Auch Hühnerherzen.
Dieser Muskel ist wirklich mehr, als Hunde- oder Katzenfutter. Auch wenn dass Kater Luciver irgendwie anders gesehen hat und solange Klimmzüge am Küchentisch vollführt hat, bis auch er sein Bisschen abbekommen hat (ich verspreche, dass er nächste Woche eine Portion ganz für sich alleine bekommt).

Ich war mir nicht wirklich sicher, ob meine Familie meine Begeisterung für Innereien teilt und hab erstmal nur eine (große) Handvoll genommen.

Und was mach ich jetzt damit? Ich könnt ja mal wieder in der weltbesten Facebook-Kochgruppe nachfragen, da hat mit Sicherheit mindestens einer ne Idee (jajajajaaaaa...der Drops liest sich ausgelutscht...aber bist du da schon Mitglied und kannst wirklich mitreden?)
Ich hab gefragt, gelesen und dann doch irgendwie mein eigenes Ding gebastelt.

Die Herzen muss man nicht großartig putzen, das Fett darf ruhig dran bleiben. Nur geviertel hab ich die Stücken. Bei einigen war noch etwas geronnenes Blut drin, welches sich aber recht leicht entfernen lässt.




Eine Pfanne auf dem Herd wurde heiß...richtig heiß. Rein mit den Fleischteilen und richtig schön anbraten. Rundum. Dann in Streifen geschnittene Schalotten dazu. Reichlich. Mindestens die Hälfte der Menge vom Fleisch. Und ne halbe Paprikaschote, klein gewürfelt (und für mich enthäutet). Ne Knoblauchzehe und ein Sträußchen Thymian. Ein klitzekleines Löffelchen Tomatenmark.
Abgelöscht hab ich mit rotem Port und aufgegossen mit etwas Fleischbrühe.


So wirklich lange schmoren muss das ganze nicht. Innereien eignen sich auch ganz gut zum Kurzbraten. Etwa 20 Minuten hatte ich das ganze auf der Flamme.


Ich wollte gerne Pasta dazu...Bandnudeln. Von meinem Pastateig habe ich ja schon mehrfach berichtet.  Hier könnt ihr nochmal nachlesen. Immer mit Pasta-gries und -Mehl und nur Ei...vielleicht ein paar Tropfen Wasser.

Noch ein Tipp, für alle, die gerne ihre Pasta selber machen. Es braucht wirklich keine großartigen Trocknungsgestelle. Wenn die Pasta durch die Maschine gedreht ist, einfach nur mit Pastagries bestreuen, mit den Finger auflockern und auf einem mit Gries bestreutem Holzbrett bis zur Verwendung aufbewahren. Ich lass die Nudeln auch gerne genau so vollständig durchtrocknen.


Die Pasta wird im Salzwasser ganz normal gegart.
Das Herzragout habe ich final noch einmal abgeschmeckt. Wenn du es nachkochst, machs wie ich. Nimm eine feingemahlene Mischung aus Kubeben- und Szechuan-Pfeffer. Das ist echt der Hammer!!!!

Wie es meiner Familie geschmeckt hat?
Ich konnte gerade noch ein paar Fitzelchen Nudeln und etwas vom  Ragout sichern, um ein Foto zu machen.
Und Herr Kampi meinte, dass ich das durchaus wieder mal auf den Teller bringen sollte. Das macht mich jetzt schon ein bisschen stolz.

sehr lecker und passend war das Petersilienöl mit etwas Zitrone

Also, ein Herz für Tiere...und alle, die auf Nachhaltigkeit stehen. Bitte bitte verschmäht die "weniger edlen" Teile nicht!Sie schmecken gut. Und noch dazu kosten sie für den Genuss nur ein Bruchteil von Filet oder Keule!


...Futter für die Seele...

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...Soulfood. Genau das wünscht sich Bushcooks kitchen.


3 Jahre Bushcooks Kitchen - Blog-Event Winter-Soulfood


Seelenfutter. Ich denke nach. Was ist das genau?

Wie der Name sagt...
Die Seele streichelnd, das Herz wärmend, den Geist erweckend. Vielleicht schreit genau jetzt, in diesem Winter, der kein solcher war, alles danach.

Ich hätte damit umgehen können, wenn wir tief eingeschneit gewesen wären. So richtig mit Frost...der Teich vor der Haustür so fest gefroren, dass ich die Schlittschuhläufer neidisch beobachtet hätte. So lange, bis auch ich mich aufs Eis gewagt hätte. Dann hätte ich Glühwein getrunken. Oder Punsch. Mit lieben Freunden. Auf dem Eis. Oder daneben. Oder sonst irgendwo.
Der Schnee hätte in der Sonne geglitzert. Und wir hätten uns die kalten Nasen gerieben.

Aber dieser Winter war ein Frühling. Oder eher ein Schwebezustand. Und auch der Frühling war sich bis vor kurzem nicht wirklich schlüssig, ob er wirklich einer werden will.

Und so denke ich nach, was ich kochen könnte. Was meine, und auch die Seele, das Herz und alles andere meiner Lieben erwärmen könnte.
Da kommt mir nur eins in den Sinn.
Suppe.
Kartoffelsuppe!

Ich mach also die Tür meines Kühlschranks auf. Was ist drin?

Ein Paprika-Kartoffel-Pürree. Rest von einem Sonntagsessen. Das hast du nicht? Aber vielleicht hast du ja ein Kartoffelpü. Oder zumindest einen kleinen Rest von eben jenem. Und etwas (selbstgemachtes/n) Ajvar. Misch beides und mach es auf dem Herd warm. Damit es Suppe wird gib Milch dazu und etwas Wasser. Oder Brühe, wenn dein Vorrat gut bestückt ist. Und wenn deine Seele verlangt auch Sahne.
So eine kleine Spur Chili ist schön, wenn du Schärfe magst und verträgst. Und ein frisches Lorbeerblatt tut einer Kartoffelsuppe immer gut.
Alles sollte sanft köcheln, damit sich die Geschmäcker schön verbinden. Schmeck die Suppe mit Salz ab.

Wenn du jetzt noch ne halbe Paprika und eine kleine Zucchini im Kühlschrank hast, kannst du da noch echt Pfiff reingeben.

Jajaa...Paprika und Zucchini sind nicht wirklich Gemüse, die im Winter Saison haben. Weiß ich doch!
Aber Hand aufs Herz. Du hast wirklich im Winter noch nie ne Paprikaschote gekauft? Na, dann Hut ab. Dann hast du aber sicher noch eingelegte aus dem Sommer im Vorrat! Gut! Dann nimm davon!
Auf jeden Fall sollte die Paprika keine Haut haben. Verdaut sich besser. Und von dem Zucchino entfernst du das weiche Kerngehäuse. Beides schneidest du in kleine Würfel und gibst ihnen zusammen mit etwas Thymian in einer Pfanne etwas Schmackes. Nicht weichdünsten, -kochen, -braten! Die Würfelchen sollen unbedingt schön knackig bleiben.

Eigentlich wars das jetzt schon.

Eigentlich. Aber so ne kleine Fleischeinlage wäre jetzt doch noch was für deine Seele?

Dann geh mal zu deinem Fleischer/Metzger des Vertrauens. Der hat doch sicher eine gute grobe Bratwurst. Eine, die du im Sommer auf den Grill legst und die dich einfach so glücklich machen kann.
Dann nimm zwei dieser Würste mit, press den Inhalt aus der Pelle, würze mit etwas Szechuanpfeffer, frischem Thymian und Knoblauch, drehe kleine Kügelchen und brate die in einer Pfanne ganz sanft an. So ein ganz klein wenig sollten sie rundum goldbraun werden. Und dann gib sie in dein Süppchen und lass sie durchziehen.

Jetzt richtest du alles in einem Tellerchen an. Die Gemüsewürfel schön obendrauf...



Und jetzt nimm dir einen Löffel und hau rein genieße! Und sei einfach glücklich und freu dich auf den nahenden Frühling!
Er steht vor der Tür!




...am Aschermittwoch ist alles vorbei...

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Ehrlich...ich bin nicht böse. Ich bin kein Faschings-, Karnevals-, Fastnachtsmensch. Das ganze Rumtata und Trallala geht mir auf den Schnürbeutel Nerv.
Wir sind hier zwar keine Faschingshochburg. Aber den TV brauchste in der Zeit nicht anschalten!

Ok, ich gebe zu, dass ich jedes Jahr in meinem Heimatort zum Weiberfasching gehe. Aber nicht der Verkleidung wegen. Sondern aus Lokalpatriotismus. KleinesSchönstes Dorf...1000 Einwohner. Vielleicht auch ein-/zweihundert mehr. Jeder engagiert sich und ist dabei. Nicht nur im Karnevalsverein.
Der Zusammenhalt ist grandios. Und sie stellen ein tolles Programm auf die Beine. Immer witzig, zum schreien komisch. Niemals beleidigend oder unter der Gürtellinie. Eher erotisch-kreativ-originell.
Aber das nur mal am Rande.

Und dann ist doch am Aschermittwoch alles vorbei.
Nicht nur die närrische Zeit...nein, bei mir beginnt an dem Tag die fleischlose Zeit.
Seit vier Jahren verzichte ich bis Ostern darauf. Und auf Wurst.  Und Speck...nicht nur im Kartoffel-Pürree.  Und mittlerweile auch auf jegliche Form von Fonds, die aus Huhn, Rind, Wild oder ähnlichem hergestellt sind.
Meine Familie teilt das nicht so ganz, aber das macht mir nichts aus.

Ich schreibe bewusst nicht Fasten.
Fasten ist noch einmal eine andere Geschichte. Arthurs Tochter fastet. Konsequent. 

Seit Mittwoch esse ich fleischlos...

Also dachte ich mir, dass ich Tofu mal eine Chance geben sollte.
Tofu...
Ich hab das ja noch nicht so oft probiert, aber ich kann mich damit nicht anfreunden.
Auch wenn mir hier einige sicher auf die Füße treten wollen...
Ich frag mich immer wieder: wenn ich kein Fleisch mehr essen will/kann/muss, warum muss dann ein Ersatzprodukt her? Etwas, das aussieht wie Fleisch, riecht wie  Fleisch und, im besten Fall, auch noch so schmeckt.

Egal. Ich hab das Zeugs gekauft und muss nun durch.

Mein erster Versuch ist ein Gyros. Für meine Familie mit "richtigem" Fleisch...für mich die Tofu-Variante.
Baaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Nie wieder! Hätte ich doch nur auf meine innere Stimme gehört! Zwiebeln und Paprika-Streifen gewürzt und angebraten. Mit Tzatziki und Fladenbrot. Und Krautsalat. Aber dieses schwammige Etwas muss doch nicht sein!

Egal. Tofu ist für mich kein Fleischersatz! Und auch nichts, was ich in meiner fleischlosen Zeit brauche.
Aber jetzt hatte ich ihn nun mal im Haus und er sollte auch verarbeitet werden.

Meine Idee...Buletten!
Die kann man ja aus vielen Sachen machen. Warum also nicht auch aus Tofu und co.

Gesagt...getan.

Was braucht eine richtig gute Bulette? Geschmack.
Da kein Fleisch , muss der Geschmack und die Konsistenz woanders her kommen. Was kommt dem Fleischgeschmack nahe????? Champignons. In kleinen Würfeln in der Pfanne gebraten.
Und die Konsistenz? Linsen! Die Hülsenfrüchte taugen für mich wirklich als Fleischersatz.


Und so hab ich meine Buletten gemacht:

Gekochte rote Linsen, mit geriebenem Tofu und eingeweichtem Brötchen zu gleichen Teilen mischen.
Champignons klein würfeln und anbraten. Zusammen mit fein geschnittetenem Zwiebellauch und geriebenem Parmesan unter die Masse heben.
Würzen mit Kreuzkümmel, Paprikapulver, Chili, Thymian, Salz und Pfeffer. Für die Bindung ein Ei und Semmelbrösel nach Bedarf.
Aus der Masse mit feuchten Händen Buletten formen und in einer Pfanne goldbraun braten.




Bei uns gabs die kleinen Scheißerchen Buletten mit Kartoffelpü und Krautsalat. Meine Männer durften zwischen der Fleisch- und der Veggie-Variante wählen (ihr braucht jetzt nicht raten, welche die bevorzugte war).
Der Kater hatte Appetit. Und bettelte so lange, bis er ein Stückchen abbekam. Ich lach mich immer noch weg, dass es ihm so gut geschmeckt hat, dass er nach mehr verlangt hat. Ob er gar  nicht bemerkt hat, dass es KEIN Fleisch war?

Mir haben sie jedenfalls sooooooooooooo gut geschmeckt, dass es ein nächstes Mal gibt. Und dann mit Mango-Chutney und Salat. So wie mir im "Käptns Dinner" geraten wurde.

Und es gibt sogar ein Linsenevent! Das ist hier also mein Beitrag.

Blog-Event XCVI - Linsen (Einsendeschluss 15. März 2014)

...rettet den Liptauer!

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Lip... was?
Liptauer.

Nein, dass ist kein Pferd. Käme mir auch nicht in meine Küche. So ein Gaul hätte in meinem Kochloch auch nicht wirklich Platz (auf dem Flur übrigens auch nicht)

Es ist auch kein Käse! Obwohl....irgendwie doch. Zumindest etwas. Ein Verwandter vom rheinischen Spundekäs und dem bayrischen Obatzda. Ursprünglich kommt er aus der Slowakei.  Und wird in Österreich zum Heurigen serviert. (nachgelesen bei wikipedia)

Das die meisten von euch den Liptauer nicht kennen, zeigt, dass die Turbohausfrau und die Giftige Blonde ihren Aufruf "Rettet den Liptauer"genau zur richtigen Zeit gestartet haben.

Und ganz ehrlich...ich kannte den auch nicht wirklich.
Bis ihn Herr Kampi vor ein paar Wochen als Fertigprodukt aus dem Supermarkt mit nach Hause brachte. Für Schnittchen...für Bekannte.
Ich hab mit ihm geschimpft, also dem Herrn Kampi: das kann ich doch auch mal selber machen...das musst du doch nicht fertig kaufen...

Vergessen hab ich es aber dann doch. Bis zu jenem Aufruf vor ein paar Tagen.

Ich musste mich belesen.  Was ist das und wie mach ich das...

Ich hab mich also erstmal an einem klassischem Rezept versucht, gefunden im großen www.
Leider hatte ich mich etwas mit der Schärfe vergriffen. Aber egal. Es hat uns gschmeckt und so war ich mehr als angefixt.

Dann  mach ich mal meine Variante:

Ich zerdrücke weiche Butter mit einer Gabel und gebe zu gleichen Teilen Quark und Frischkäse dazu.


Für die nötige Frische und Knackigkeit würfle ich Radieschen sehr fein und hacke Bärlauch, der gerade ganz frisch auf dem Markt ist.
Fein gewürfelte Schalotte und in Streifen geschnittener Frühlingslauch kommen dazu.
Und ganz klassisch saure Gurke aus dem Glas...irgendwie braucht es das säuerliche.
Gewürzt wird mit Salz und Pfeffer...und Paprika. Je nach Vorliebe rosenscharf oder mild.


Alles mischen...und auf einer richtig guten Scheibe dunklem Brot genießen. Oder zwei Scheiben...oder drei


...und Radieschen. Oder Gurke...
...oder mit allem...

Probierts einfach mal aus!

...grün, ja grün...hätt ich jetzt gern

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Huch, was ist denn da mit dem Frühling passiert? War der nicht grade kurz da? Hab ich geträumt? Oder hab ich mich doch letzten Freitag mit Sonnebrille und T-Shirt in den Zug gesetzt um, liebe Freunde zu treffen? Da wars doch warm...

Ich war in Maulbronn. Zu einer Geburtstagsnachfeier.
Warst DU schon mal da?
Das Kloster ist ja weltberühmt...und mal ganz ehrlich: Das musst du sehen!

ICH war da, um mich nett auszutauschen. Zu sitzen. Mit lieben Menschen, die mir zu Freunden geworden sind. Gemeinsam zu essen, trinken. Eine Ölmühle (historisch! Mit interessanter Geschichte!) zu besuchen, die viele Jahre im Dornröschenschlaf lag und jetzt wieder leckere Öle presst. Solltest du mal hin!

Und ja, es gab Fleisch. Richtig gutes Fleisch. Lamm, Rind und Schwein. Vom Grill. Und ich hab es genossen! Wer freiwillig verzichtet, darf ja schließlich selbst entscheiden, wann er verzichtet. Und wann nicht.


Jetzt bin ich wieder zu Hause. Es ist kalt. Ich schau aus dem Fenster. Es regnet...wenn es grad nicht hagelt. Sogar ein paar Schneeflöckchen haben sich aus den Wolken gemogelt.

Ich will JETZT Frühling!
Wenn nicht draußen, dann auf dem Teller!!!!


Deshalb schäle ich eine Salatgurke. Die gibts schon regional. Zwar aus dem Gewächshaus, aber dennoch gut. Die teile ich, nehme das Kerngehäuse raus und schneide alles. In Scheiben.

Radieschen. Lauchzwiebeln auch.
Ab damit in eine Schüssel.


Grün...ich brauch Grün!
Was hab ich da? Rucola von meiner GNmV (Gemüse-Nadine meines Vertrauens) und Ampfer, der gerade in meinem Blumenkasten aus dem Winterschlaf erwacht.



Kartoffeln. Hab ich gekocht, gepellt und auskühlen lassen...und danach in Scheiben geschnitten. In die Schüssel damit!
Angemacht mit Senf, Weißweinessig, Salz, Zucker, Pfeffer und Olivenöl. Vorsichtig mischen, die Kartoffeln sollen bloß nicht zerfallen!


Und was braucht das Ganze jetzt nur noch dazu? Ein pochiertes Ei! Und Kürbiskerne. Geröstet und
 gehackt. 


Und Sonne! Hätte ich gerne!
Der Wetterbericht versprichts. Ich sollte einfach nur meinen Teller schön leer essen.
Und ihr da draußen natürlich auch...


















Sorry

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Ihr Lieben da draußen...
Ich hab grad beim Basteln an meinem Blog mein komplettes Blog-Design zerschossen. Bitte seid nachsichtig. Ich stehe gerade einer lieben Freundin mental bei...was mir gaaaanz wichtig ist. Demnächst wird hier alles wieder schön aussehen. Aber nicht mehr heute und vielleicht auch noch nicht morgen.
Bleibt mir bitte trotzdem treu! Am Inhalt ändert sich ja nix!

Mit lieben Grüßen...eure Frau Kampi!

...Metro...

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...überall nur Metro.
Metro-Koch-Herausforderung. Unter Insidern: Metro-Kiste.
Petra hat. Wolfgang auch. Claus sowieso. Und was die für hammermäßige Sachen gezaubert haben. Mir ist da echt der Mund offen stehen geblieben!

Ich bin auch wieder dabei.
Und DAS ist drin:



Im Detail: 2 Bio-Forellen, 2Artischocken, Iberico-Schinken, eine Flasche Riesling, Röhren-Nudeln, Borlotti-Bohnen aus der Dose, Earl-Grey aromatisiert und in feinen Beutelchen, Tortas de Aceite (ein herzhaftes Gebäck mit Kräutern und Olivenöl) und Salz-Caramell-Schokolade.

Seitdem ich wusste (jaja...man tauscht sich aus), was drin ist, kreiselte es in meinem Kopf.
Ich hab ja bei jeder Koch-Herausforderung wieder den Anspruch, alle Zutaten in EINEM Gericht zu vereinen. Leider wollte das auch dieses Mal nicht klappen. Irgendwie passte immer eine Zutat nicht ins Konzept. Ich konnte es drehen, wie ich wollte...irgendwas tanzt immer aus der Reihe

Entweder passte die Schokolade nicht...oder der Tee...oder beides...oder der Fisch...oder der Schinken...oder...oder...oder

Irgendwann hab ich mir gedacht: egal.
Ich fang einfach an zu kochen. Ich musste ja auch nicht auf Ehegatten-Kompatibilität achten.


Vorspeise:

knackiger Grünspargel-Artischocken-Rucola-Salat mit krossen Schinkenstreifen auf  Tortas de Aceite



Die Zubereitung ist nicht wirklich kompliziert.
Für zwei Personen putzt du zwei Artischocken, entfernst das Heu und stellst sie, in Streifen geschnitten, in Zitronenwasser bis zur weiteren Verwendung beiseite.
Du bereitest 6 Stangen grünen Spargel vor (unteres Ende schälen und das Holzige wegbrechen).
Beide Gemüse brätst du ganz sanft separat in Olivenöl an.
In der Zwischenzeit bereitest du eine Marinade vor: 1/2 Zitrone auspressen, 5EL Olivenöl zufügen, mit Salz und Pfeffer würzen und etwas Abrieb von Zitronenschale untermischen. Spargel und Artischocke damit marinieren.
Brate ein paar Streifen vom Serrano sanft in der Pfanne aus, mische Rucola unter die anderen Gemüse und richte alles auf den erwärmten Brotfladen an.


Hauptspeise:

 Saltimbocca von der Forelle mit Bohnen-Salbei-Gemüse und Pasta


Für das Bohnengemüse lässt du die Dosenbohnen (bei mir die Borlottis und Riesenbohnen) abgespült in einem Sieb abtropfen (die Borlottis waren schon recht zerkocht und schriehen quasi danach zu einem cremigen Gemüse verarbeitet zu werden).
In einer Sauteuse schwitzt du feingewürfelte Schalotte, Knoblauch und Salbei in etwas Olivenöl an. Ein wenig Chili nach Geschmack und dann mit Weißwein ablöschen. Die Bohnen hineingeben und noch eine Dose Tomaten zugeben. Alles leicht sämig einköcheln und mit Salz, Pfeffer und Pimenton de la vera abschmecken

Die Forellen filetierst du...oder, wenn du auch einen Herrn Kampi hast, lässt du sie filetieren. Schön die Gräten rausziehen. Das ist zwar ein wenig Fiesel-Arbeit, lohnt sich aber anschließend auf dem Teller. Die Hautseite wird mit Salz gewürzt und dann wird der Schinken um die Filets gewickelt. Auf der Schinkenseite anbraten und dann auf der Hautseite fertig garen.

Die Pasta kochst du einfach. Es müssen ja nicht unbedingt diese Nudelröhren sein. Ne Bandnudel tuts notfalls auch.
Wenn du magst, frittiere noch ein paar Salbei-Blättchen. Richte alles schön an und träufle noch ein paar Tropfen gutes Olivenöl drüber.



Nachspeise:

Schwarztee-Ananas-Eis mit Ananas-Kompott und Salzkaramell-Schoko-Sahne

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Für das Eis erwärmst du 500ml Sahne mit 100ml Milch und lässt 7 Teebeutel darin für mindestens 30Minuten ziehen. Probier lieber zwischendrin immer mal wieder. Der Tee soll sein Aroma an die Sahne abgeben, es darf aber nicht bitter werden.
Nachdem du die Teebeutel wieder rausgenommen hast, mische 100ml Ananas-Sirup unter und süße mit etwas Zucker nach. Machs aber nicht zu süß, sonst schmeckt man das Tee-Aroma nachher nicht mehr raus. Wenn du magst, kannst du auch noch den Abrieb einer halben Zitrone zufügen, das ist aber kein Muss. Jetzt schlägst du noch 3 Eigelb unter und lässt die Masse im Kühler über Nacht ziehen. 
Am nächsten Tag gibst du alles in  die Eismaschine. Ich hab das Eis danach noch in den Tiefkühler gegeben, weil ich mit der Eiszange schöne Kugeln formen wollte. 

Für das Ananas-Kompott schälst du eine Ananas und schneidest etwa 1cm breite Scheiben. Schneide den Strunk aus der Mitte raus. 
In einer Pfanne lässt du Zucker schmelzen...aber nur zu einem hellen Karamell. Lösche mit Ananas-Sirup, Orangenlikör und Orangensaft ab und koch alles, bis sich der Zucker wieder gelöst hat. Dann lässt du die Ananas-Scheiben darin sanft weichkochen. Im Sud soll das Ganze dann abkühlen (lauwarm)

Die Salzkaramell-Schoko-Sahne ist das leichteste an der ganzen Nachspeise. Zumindest, was die Herstellung betrifft. Was du dazu brauchst, ist allerdings ein ISI whip*




Wie konnte ich bis jetzt nur ohne auskommen? Manchmal denkt man: brauch ich eigentlich nicht...und wenn man dann so ein Teil hat, will man nicht mehr ohne.
(Und der Trend geht übrigens zum Zweit-Schäumer...Danke Bushcooks Kitchen, dass ich bei dir mein Zweit-Gerät gewinnen durfte)

Du erwärmst für die Sahne einfach einen Becher Sahne, löst zwei Tafeln der Schokolade darin auf. Gut mit einem Schneebesen rühren, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind. Einen zweiten Becher Sahne zufügen, weiter gut durchrühren und in den ISI füllen. Im Kühlschrank bis zur Verwendung kaltstellen. Eine Patrone (besser sind zwei) eindrehen und gut schütteln.

Zum Anrichten eine Scheibe Ananas auf den Teller legen, das Loch in der Mitte mit dem Ananas-Sud auffüllen. Eine Kugel Eis in der Mitte platzieren und die Schokosahne als Topping aufspritzen. Mit Minze garnieren.

Glaub mir, das macht süchtig! Selbst Herr Kampi...der immer behauptet, ich könne keinen Nachtisch...war restlos begeistert! Ich könnt schon wieder! Herr Kampi und der Junior auch...

Also, Nachmachen!!!!!!


P.S.:
Schaut mal, was Markus so aus der Metro-Kiste gezaubert hat. Ich war sprachlos, wie toll man anrichten kann. Ich wünschte, ich könnte das auch.  

...ich hab den Link bewusst erst am Ende meines Posts gesetzt ;-)



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...Lieblings...Löffel...Essen...

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Lieblings-Löffel? Löffel-Essen? Lieblings-Löffel-Essen? Lieblings-Essen? 
Ja, was denn nun? 
Petra?
Du hast eingeladen. Zum Lieblingslöffelessen

Blog-Event XCVII - Lieblingslöffelessen (Einsendeschluss 15. April 2014)

Ich weiß noch, als wir vor über drei Wochen im Auto saßen um gemeinsam in ein wundervolles Wochenende mit Freunden  zu starten und du mir von deinem geplanten Event erzählt hast. Ich war sofort begeistert und hab dir gleich spontan meine Teilnahme zugesichert. Und nun?
Der letzte Tag des Events läuft...

Für was soll ich mich denn nun entscheiden?
Nen Lieblingslöffel hab ich nicht wirklich...Lieblingsessen schon. Aber nicht jedes meiner Lieblingsessen ist zum Löffeln.

Und wie ich so  drüber nachdenke, fällt mir ein alter Klassiker ein:

Salat. Geflügelsalat!

Geflügelsalat...Hmmmm...GEFLÜGELSALAT!

Den kann man kaufen. Mal mehr, mal weniger gut. Aber nie so lecker, wie selbst gemacht.
Und, wenn ich so drüber nachdenke, was denn selbstgemacht wirklich bedeutet, dröppelt es mir schon wieder im Mund: Hähnchen-Fleisch (vielleicht vom Fondkochen übrig), Mayo, vielleicht ein wenig Spargel...reicht doch schon. Fein abgeschmeckt.

Es wird also Zeit für selbstgemachten Geflügelsalat.


Wenn schon, denn schon...mal anders:

Kauf dir ein Hühnerfilet.
Achte drauf, dass dein Geflügel-Händler auch die anderen Hühnerteile vor Ort an den Mann/die Frau verkauft und nix von den Hühnern nach Afrika schickt! Frag nach!!!!!!

Nimm das Stück und schneide das Innenfilet raus. Genau jenes gibst du in deinen Mixbecher, gibst Sahne dazu, etwas Zitronenzeste und schwupps...du hast ne tolle Farce, die du nur noch mit etwas Salz abschmeckst.

Das Filet-Stück schneidest du schmetterlingsartig und plattierst es. Würze die Innenseite mit Salz und streich die Farce auf. Leg ein oder zwei gegarte grüne Spargelstangen drauf und roll das Ganze auf. Würze die Roulade auch von außen mit Salz und wickel das Fleisch straff in Frischhaltefolie ein.In heißem Wasser garst du diese Rolle etwa eine halbe Stunde.

Jetzt hast du Zeit für die Bärlauch-Mayo:

Du pürierst eine Hand voll  Bärlauch mit einem neutralen Öl...

Nimm ein Eigelb, einen kleinen Löffel Senf, eine Prise Zucker, etwas Salz. Mit den Rührbesen vom Mixer schlägst du alles auf.
Tröpfchenweise gibst du neutrales Öl dazu, schlägst weiter...bis du merkst, die Mayo zieht  an. Dann kommt das Bärlauchöl dazu. Vielleicht auch noch mehr neutrales Öl...solange, bis die Mayonaise die perfekte Konsistenz hat. Jetzt schmeckst du die Mayo noch mal ab. Eventuell verträgt sie noch etwas Weißwein-Essig...oder ein paar Tropfen Zitronensaft.
Lass alles unbedingt über Nacht im Kühlschrank ziehen!!!! Unbedingt!

Was du jetzt noch brauchst, ist grüner Spargel:


Die rohen Stängel würfelst du ganz fein und marinierst sie mit Salz und Zucker.
Nimm die Spitzen und gare sie ganz sanft in Butter in der Pfanne. Salze.

Richte an. Auf einem Löffel!


Den Salat vom rohen Spargel. Mit Bärlauch-Mayo. Die Hähnchen-Roulade in feinen Scheiben.
Obenauf ein paar feine Radieschen-Scheiben.Und einen goldenen Buttertoast dazu!




Das ist doch Frühling pur! 


...Karfreitag ist Fisch ein Muss!

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Bei euch auch? In Frau Kampis Kochloch auf jeden Fall.
Dieses Jahr durfte es ein wenig...aber auch nur ein klitzekleines wenig...hochwertiger sein.

Herr Kampi stand also mit mir vor der Fischtheke der Metro. Frisches Seeteufel-Filet vor uns. Und ein Blick genügte...wir nickten uns zustimmend zu. Also der Herr Kampi und ich. Der Seeteufel wanderte in den Einkaufswagen.
Gleiches passierte uns auch, als wir die frischen Jakobsmuscheln entdeckt haben. Eine für jeden von uns (Junior, Herr Kampi und meine Wenigkeit) musste mit.

Ich hatte so ein Geschmacksgefühl in meinen Gedanken und vor allem auf meiner Zunge. Bouillabaisse. Hmmmm. Da könnte ich doch...

Ich hab mein Provence-Buch*
vorgekramt und mich (mal wieder) mit den Aromen beschäftigt: Fenchel, Safran, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Fischfond...Pastis. Ich hatte den Duft schon in meiner Nase.

In meinem Kopf schwirrte eine Idee. Keine Suppe, sondern die Bouillabaisse als Sauce. Oder, noch besser, als Schaum.


Also hab ich mal Schalottenwürfel angeschwitzt. Dazu kamen Fenchelknolle, Lauch,  Knoblauch. und als Gewürze: Fenchelsamen gemörsert, Thymian und Safran.
Abgelöscht mit Pernod, Noilly Prat und Weißwein. Kurz bevor alles runterreduziert war,  mit meinem Garnelen-Fischfond aufgegossen und eine handvoll kleingeschnittene Tomaten zugefügt. Danach durfte alles ganz sanft vor sich hinköcheln und über Nacht im Kühlschrank einfach vor sich hinruhen.

Am nächsten Tag hab ich den Soßentopf erwärmt und dann den Ansatz durch ein Sieb gegossen.
Erneut kam eine handvoll kleingeschnittene Tomaten und  Kartoffelwürfel hinein. Das Ganze hab ich so lange gegart, bis die Kartoffel weich waren. Püriert und erneut durchs Sieb gegeben.
Auf kleiner Flamme durfte alles noch ein klein wenig reduzieren, damit sich die Aromen noch verstärken.
Jetzt kam Sahne dazu... und alles wurde mit Salz und etwas Chili abgeschmeckt. Rein damit in den ISIwhip und im Wasserbad warmgehalten, bis kurz vorm servieren.

In der Zwischenzeit durfte Herr Kampi die Jakobsmuscheln aus der Schale befreien und putzen. Und auch den Seeteufel häuten und portionieren.

Derweil hab ich ein Spargelrisotto gegart, grünen Spargel in der Pfanne gebraten, Cedri mit Salz, Zucker und Olivenöl mariniert.

Danach brauchte ich nur noch den Fisch und die Muscheln anbraten und in den ISI Thermo-Whip Plus 0,50l ES*
eine CO²-Patrone einschrauben (evtl, je nach Flüssigkeitsmenge noch eine zweite)

Alles zusammen anrichten. Frittierte Kapern  gaben noch ein wenig Crunch und einen Geschmackskick. Das frittierte Petersilienblatt war mehr Deko. Es das Gericht nicht vorangebracht...aber auch nicht gebremst.


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...Messerchen, Messerchen mein...

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Messer...auf Messers Schneide...

Blogevent Auf Messers Schneide


Ich soll dem Peter ne Messergeschichte erzählen. Nur fällt mir dazu nicht allzu viel ein.
Ich nutze Messer beruflich und auch privat. Dabei ist es mir wichtig, dass sie das sind, wofür sie gemacht und gedacht wurden: scharfe Helfer.

Ich könnt jetzt darüber reden, dass Messer in meiner Küche eine große Rolle spielen. Quasi das Lieblingswerkzeug im Kochloch sind. Aber das geht euch doch bestimmt genau so.

Es gibt viele Messer bei mir in der Küche. Sehr viele. Manche sind einfach nur da, die meisten aber im Gebrauch. Große, kleine, hochwertige, preiswerte. Alltagsmesser...

Und ganz spezielle. Liebgewonnene, ans Herz gewachsene.

So zum Beispiel dieses finnische:


Schon vor vielen Jahren kam es als Geschenk zu uns. Hängt seitdem in seinem ledernen Köcher und wird nur ganz selten benutzt. Es war immer sehr scharf, aber mittlerweile wird es etwas schwach auf der Schneide und sollte mal nachgeschliffen werden.
Wir mögen es aber nur in liebevolle Hände geben. An jemanden, der es liebt, es zu schärfen versteht und ihm wieder neuen frischen Wind einhauchen will. So richtig haben wir noch niemanden gefunden. Sein Charme darf ja nicht verloren gehen.
Also bleibt es weiter, leicht stumpf, als liebevolle Erinnerung über der Arbeitsplatte hängen.



Oder das Laguiole.
Daran hab ich besonders schmerzhafte Erinnerungen.
Ich wollte Herrn Kampi ein besonderes Weihnachtsgeschenk zukommen lassen. Und hab genau jenes Messer bestellt. Er sollte es nicht einfach so bekommen. Messer verschenkt man ja schließlich nicht, das zerschneidet die Freundschaft.
Herr Kampi sollte es zum symbolischen Preis von einem Cent von mir abkaufen. So der Plan.

Doch zuvor wollte ich dem Junior das tolle Geschenk noch präsentieren. Schließlich sah das Teil doch so schön aus. Eine tolle Verpackung, die Klinge glänzte...es war einfach ein Hingucker.


Der Junior freute sich, dass wir beide ein so wundervolles Geschenk gefunden hatten. Und ich wollte  es schnell wieder im Schächtelchen verstauen um es noch als Geschenk zu dekorieren. Also schnell die Klinge eingeklappt...und...

AUTSCH! Das Messer war echt scharf. Gleich in drei Finger hatte sich die scharfe Schneide gerammt. Es blutete. Wie verrückt blutete es...
...und ich konnte Herrn Kampi nicht mal erklären, warum.


Ich habe auch Messer, die ich eigentlich gar nicht mehr in Gebrauch habe. Zum Beispiel diese beiden hier:


Komplett stumpf. Aber nicht nur deshalb verwende ich sie nicht. Sie liegen einfach nicht gut in der Hand, der Griff hat eine komische Haptik und das lange ist auch noch am Heft kaputt. Aber davon trennen kommt für mich auch nicht in Frage.


Auch in meinem eigentlichen Job hab ich es mit Messern zu tun. Ich bin Floristin und habe somit tagtäglich eins in Gebrauch. Zum Abstacheln und Entblättern. Und für den finalen Anschnitt. Die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen benutzen solche Teile:


Aus dem einfachen Grund, weil die Messer immer wieder unterm Blüten- und Blätterberg liegen und dann ganz schnell im Müll landen und auf nimmer wiedersehen verschwinden.

Ich dagegen benutze seit vielen Jahren ein richtig tolles Messer, das ich hüte wie meinen Augapfel. Ich liebe es, weil es eine kurze Klinge hat und durch den Holzgriff sehr angenehm in der Hand liegt.



Wobei ihm mal wieder ein frischer Schliff gut täte.

Und damit zaubere ich dann solche Sachen:

 Blumen&mehr

Und jetzt schau ich mir mal eure Messergeschichten an. Ich bin echt gespannt!

...Osterlämmchen...

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Lamm-Gerichte sind ja mal so richtig typisch für Ostern.
Und dieses Osterfest gab es überall Lamm. Im Netz allgemein, bei Facebook sowieso und im besonderen in der weltbesten Kochgruppe.

Da meine Fleisch-Verzichts-Phase (ich habe nicht gefastet bis Ostern, sondern nur auf Fleisch verzichtet) beendet ist, wollte auch ich ein Osterlämmchen.
Dafür hab ich in der Metro ein paar schöne Lammnacken-Karrees ergattert.

Ich wollte das Fleisch so pur wie möglich. Ich hab deshalb nur Thymian, Rosmarin und Knoblauch ganz fein gehackt, etwas Pfeffer und Chili zugegeben, das ganze mit Olivenöl geschmeidig gerührt und das Fleisch damit einmassiert. So wie es mir von einem Grillprofi empfohlen wurde.


Die Fleischstücke kamen in den auf 120°C vorgeheizten Ofen, bestückt mit dem Fleischthermometer.
Bis die Kerntemperatur von 63°C erreicht war, hatte ich genug Zeit, die Beilagen zuzubereiten.

Curry...irgendwie war mir nach Curry. Als Sauce:
Also Schalotte gewürfelt, angeschwenkt. Currypulver dazu. Mit Weißwein abgelöscht. Hühnerbrühe. Einreduziert. Mit Butter vor dem Servieren aufgemixt und mit Salz abgeschmeckt.


Zufällig sprang mir genau am Ostersonntag ein Foto von Alexander Hermann auf Facebook an, dessen Idee mich nicht losgelassen hat. Gurkennudeln. Mit Creme fraiche.
Ich hab das Bild betrachtet, den Geschmack auf der Zunge versucht zu erspüren und mich an die Zubereitung gemacht, nicht genau nach Rezept. Eher nach Gefühl:

Eine halbe Gurke geschält, ebenfalls einen halben Kohlrabi (für uns drei Hansel)
Daraus hat der Lurchi* feine Gemüse-Spaghetti gedreht. In einer Pfanne Butter erhitzt, eine angedätschte Knoblauchzehe dazu, die beiden Gemüse kurz durchgeschwenkt. Ein klein wenig Estragon fein gehackt und alles mit einem halben Becher Creme fraiche in die Pfanne gegeben. Kurz durchgeschwenkt, gesalzen...fertig.


Auf Wunsch des Juniors gabs auch noch Couscous. Ganz ohne irgendwelchen Schischi:

Nach Packungsanleitung in Hühnerbrühe (statt Wasser) sanft gegart und mit Butter und Salz abgeschmeckt. Fein geschnittene Lauchzwiebeln und etwas Harissa...mehr braucht es nicht.




Das Curry-Butter-Sößchen war nicht unbedingt nötig. Das pochierte Wachtelei auch nicht. Aber die Kombi war einfach perfekt.

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...einmal im Jahr...

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...und zwar mitten in der Spargelzeit erwischt es mich. Dann muss ich meine Sucht befriedigen.
Ja, ich gebe es zu. Ich liebe sie und kann Spargel nicht ohne...

...ohne Hollandaise...
...einmal im Jahr...


Herr Kampi mag sie nicht besonders. Er mag eigentlich grundsätzlich keine Speisen, die helle Saucen haben. Kein Frikassee. Keine Königsberger Klopse (obwohl er da auch ne Ausnahme von seiner Antipathie macht, weil ihm die Aromen von Kapern und Sardellen so gut gefallen). Keine Eier mit Senfsauce (ok, da macht er auch ne Ausnahme, weil er so gerne Senf ist).
Aber Hollandaise geht bei ihm gar nicht. Könnte auch daran liegen, dass er nicht ganz so spargelaffin ist wie ich.
Ich könnte wirklich jeden Tag Spargel essen. Und heute eben mit Hollandaise.

Meine letzte liegt so lange zurück, dass ich mich nicht mehr richtig an die Mengenangaben erinnern konnte. Ich hab also das Internet bemüht und mir aus allen Rezepten und meinen Erinnerungen eins gebastelt. Und damit ich es im nächsten und übernächsten und überübernächsten Jahr einfach nachschlagen kann, schreib ich es heute gleich mal auf.

Hollandaise ist einfacher, als mancher denkt.


Und so gehts:

180gr. Butter schmelzen lassen
2 Eier trennen und die Eigelb mit 5EL Weißwein, ein paar Spritzern Zitronensaft, einer Brise Zucker und etwas Salz schaumig schlagen
Das Ganze bei kleiner Hitze auf dem Herd solange weiterschlagen, bis die Masse so schaumig ist, dass sie beim Herausziehen des Schneebesens nicht gleich zerfließt.
Weiterschlagen und 2/3 der Butter zugeben. Erst nur tropfenweise. Und weiter und weiterschlagen. Die Sauce vom Feuer nehmen und das restliche Drittel der Butter bei ganz sanfter Hitze bräunen.
Auch diese Butter unter die Sauce ziehen. Ruhig auch die braunen Brösel mit zugeben. Das ergibt einen schönen vollmundigen Buttergeschmack. Abschließend nur noch einmal mit Salz und evtl. etwas Cayenne-Pfeffer abschmecken.

Entgegen meiner Gewohnheit, den Spargel zu braten, hab ich die Sauce heute zu leicht gedünsteten Stangen gereicht.
Etwas Kerbel dazu.
Schön wären noch neue Kartoffeln, die man dann so richtig in der Hollandaise zermatschen kann. Und wem das immer noch zu wenig ist, kauft sich ein paar schöne Scheiben besten Schinkens dazu.

Mir hat die pure Variante gereicht.



Es war so lecker, dass ich gleich ein ganzes Bund weißen Spargel verdrückt hab.


P.S.: die Zubereitung mit der braunen Butter hab ich mir mal bei Vincent Klink abgeschaut. Ich muss sagen, er hats drauf 
P.S.S.: auch wenn es das zwölfundreißigsthundertste Rezept einer Hollandaise ist, welches im Netz kursiert. Es ist LECKER! Und es ist meins! Und ihr dürft es gerne nachmachen

Noch ein Tipp: wer sich nicht zutraut, die Sauce auf der offenen Herdflamme zu machen, greift einfach zum klassischen Wasserbad. Dann gelingt sie ganz sicher.

...ein Tag am Meer...

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Die Wellen rauschen, die Möwen quieken. Ich sitze im Sand, die Füße im Wasser. Es duftet nach Schlick und Salz, nach Fisch...einfach nur nach Meer.
Die Sonne geht unter, ein Lagerfeuer knistert. Über der Glut wird Fisch gegrillt.
Hach...

BREAK!

Ich bin nicht am Meer. War ich nicht. Nicht heute und auch nicht in den letzten Jahren. Ich bin nicht so die Meerjungfrau.

ABER

Ich wäre jetzt gerne eine von den zwei herrlichen Doraden. Ich läge zwar auf dem Kopf und wäre in ein Drahtgeschirr* eingespannt ...aber ich wäre glücklich.



Denn ich würde  mich auf dem Grill aalen.




Egal, ob am Meer oder nicht. Ich hätte ein wenig Lorbeer an meiner Seite und ein wenig Zitrone und Kräuter aufm im Bauch. Ich würde mich drehen und wenden lassen und vor mich hingrinsen. Weil ich das gute Gefühl hätte, gleich auf nem Teller neben tollen Beilagen zu liegen  und mit Genuss verspeist zu werden.

Ich läge neben nem tollen Erbspesto. Nach dem Rezept hergestellt...nur ergänzt mit einer Handvoll Basilikum, etwas Thymian, Zitronenzeste und ein paar Spritzern Zitronensaft.

Und an meiner Seite hätte ich noch köstliche hausgemachte Spinatnudeln...noch grüner als das Erbspesto... geschwenkt mit getrockneten Tomaten und schwarzen Oliven.


Chili-Öl, das wäre unbedingt notwendig...ich will es heiß!  

Hach...ich wäre gerne eine Dorade. Am Meer. Nur an einem Tag! Mit Sonne...

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